Polonnaruwa Sri Lanka: Geheime Schätze der vergessenen Königsstadt
Warum Polonnaruwa mehr ist als nur alte Steine
Polonnaruwa – haben Sie schon einmal von dieser faszinierenden Stadt gehört? Während die meisten Sri Lanka-Besucher sich auf Anuradhapura oder Sigiriya konzentrieren, verbirgt sich in Polonnaruwa eine der spektakulärsten archäologischen Stätten Südasiens, die noch immer weitgehend unentdeckt von Touristenmassen ist. Als ehemalige Hauptstadt des singhalesischen Königreichs vom 11. bis 13. Jahrhundert beherbergt diese UNESCO-Welterbestätte nicht nur beeindruckende Ruinen, sondern auch lebendige Traditionen, die bis heute fortbestehen.
In diesem Guide enthülle ich Ihnen die verborgenen Schätze von Polonnaruwa, die selbst erfahrene Sri Lanka-Kenner oft übersehen. Von geheimen Meditationsplätzen buddhistischer Mönche bis hin zu authentischen Dorfgemeinschaften, die ihre Traditionen seit Jahrhunderten bewahren – entdecken Sie Polonnaruwa jenseits der üblichen Reiseführer-Routen.
Praktische Informationen für Ihre Polonnaruwa-Reise
Beste Reisezeit
Die ideale Zeit für einen Besuch in Polonnaruwa liegt zwischen November und April, wenn das Wetter trocken und angenehm ist. Temperaturen bewegen sich zwischen 25-30°C. Vermeiden Sie die Monsunzeit von Mai bis Oktober, da starke Regenfälle die Erkundung der Ruinen erschweren können.
Anreise nach Polonnaruwa
Von Colombo:
- Bus: Nehmen Sie einen direkten Bus vom Pettah Bus Stand (Dauer: 5-6 Stunden, Kosten: 3-5 Euro)
- Zug: Fahren Sie bis Habarana und nehmen Sie dann einen Bus (Gesamtdauer: 6-7 Stunden)
- Privatfahrer: Die komfortabelste Option für 80-120 Euro (je nach Fahrzeugtyp)
Von Kandy:
- Bus: Direktverbindung in 3-4 Stunden (2-3 Euro)
- Tuk-Tuk für Abenteuerlustige: 2-3 Stunden (verhandelbar, etwa 40-60 Euro)
Budget und Aufenthaltsdauer
- Mindestaufenthalt: 2 Tage, um die wichtigsten Stätten zu erkunden
- Empfohlen: 3-4 Tage für authentische Erlebnisse abseits der Hauptrouten
- Tagesbudget: 25-40 Euro (Mittelklasse-Unterkünfte, lokale Restaurants)
- Eintritt Archäologischer Park: 25 USD (etwa 23 Euro) für ausländische Besucher
Was Sie mitbringen sollten
- Bequeme Wanderschuhe (viele Stätten sind nur zu Fuß erreichbar)
- Sonnenschutz und Hut (wenig Schatten bei den Ruinen)
- Ausreichend Wasser (mindestens 2 Liter pro Person)
- Respektvolle Kleidung (bedeckte Schultern und Knie für Tempel)
- Kamera mit Ersatzakku (viele Fotogelegenheiten)
Verborgene Schätze: 5 Insider-Erlebnisse in Polonnaruwa
1. Sunrise Meditation am Gal Vihara
Lokaler Name: “Gal Vihara” (Felsentempel)
Während die meisten Touristen erst am späten Vormittag ankommen, beginnt Ihre authentische Polonnaruwa-Erfahrung bei Sonnenaufgang am Gal Vihara. Diese vier monumentalen Buddha-Statuen, direkt aus dem Granit gehauen, gehören zu den beeindruckendsten Kunstwerken Sri Lankas.
Geheimtipp: Kommen Sie um 6:00 Uhr morgens, wenn die ersten Sonnenstrahlen die 14 Meter hohe stehende Buddha-Statue beleuchten. In dieser magischen Stunde sind Sie oft völlig allein mit diesen 800 Jahre alten Meisterwerken. Lokale Mönche praktizieren hier ihre Morgenmediationen – respektieren Sie diese stillen Momente.
Fotografietipp: Die beste Aufnahme des liegenden Buddhas gelingt von der südöstlichen Ecke aus, wenn das warme Morgenlicht die feinen Gesichtszüge hervorhebt.
2. Das vergessene Kloster Dimbulagala
Lokaler Name: “Dimbulagala Vihara”
20 Kilometer südöstlich von Polonnaruwa erhebt sich der mystische Dimbulagala-Felsen, ein Geheimtipp, den selbst viele Einheimische nicht kennen. Dieses abgelegene Kloster war einst Rückzugsort für Mönche, die absolute Stille suchten.
Einzigartige Erfahrung: Der 30-minütige Aufstieg durch dichten Dschungel führt zu Höhlentempeln mit 2000 Jahre alten Wandmalereien. Hier oben haben Sie einen spektakulären 360-Grad-Blick über die gesamte Nordcentral-Provinz.
Kultureller Hinweis: Bringen Sie eine kleine Spende für die wenigen Mönche mit, die hier noch leben (10-20 Euro sind angemessen). Sie werden oft zu einer Tasse Ceylon-Tee eingeladen und erhalten faszinierende Einblicke in das Klosterleben.
3. Dorfbesuch in Medirigiriya
Authentisches Dorfleben abseits der Touristenströme
Das kleine Dorf Medirigiriya, nur 15 Minuten von Polonnaruwa entfernt, bietet einen authentischen Einblick in das ländliche Sri Lanka. Hier lebt die 500-köpfige Gemeinschaft noch immer nach traditionellen Bräuchen.
Besondere Erlebnisse:
- Teilnahme an der morgendlichen Reisernte (beste Zeit: Januar-März)
- Kochkurs mit “Amma” (Dorffrauen) – lernen Sie die Geheimnisse der singhalesischen Küche
- Besuch der örtlichen Töpferwerkstatt, wo seit fünf Generationen Keramik nach alter Tradition hergestellt wird
Praktischer Tipp: Kontaktieren Sie das Community Center über Ihr Hotel – sie arrangieren authentische Besuche für 15-25 Euro pro Person, die direkt der Dorfgemeinschaft zugutekommen.
4. Geheime Lotusblüten-Lagune bei Giritale
Verstecktes Naturparadies
Nur wenige Kilometer nördlich von Polonnaruwa liegt das malerische Giritale-Reservoir, aber der wahre Schatz sind die versteckten Lotusblüten-Lagunen abseits des Hauptsees.
Einheimischen-Geheimtipp: Folgen Sie dem schmalen Pfad hinter dem Giritale Hotel etwa 800 Meter nach Osten. Dort finden Sie eine kleine Lagune, die von Juni bis September vollständig mit rosa und weißen Lotusblüten bedeckt ist.
Beste Besuchszeit: Frühe Morgenstunden (6:30-8:00 Uhr), wenn sich die Blüten öffnen und Eisvögel zur Jagd kommen. Bringen Sie ein Fernglas mit – die Vogelvielfalt ist spektakulär.
5. Geheimnisvolle Nachtwanderung im Königspalast
Exklusive Mondschein-Führungen
Ein absoluter Geheimtipp, den nur wenige Besucher kennen: Die Archäologische Abteilung bietet an Vollmondnächten spezielle Führungen durch den Königspalast an.
Magische Atmosphäre: Bei Mondschein verwandeln sich die Ruinen in eine mystische Kulisse. Die siebenstöckige Palastanlage, die einst 1000 Räume hatte, erzählt ihre Geschichten bei Kerzenschein.
Buchung: Diese limitierten Touren (max. 20 Personen) müssen im Voraus beim Archaeological Department gebucht werden (35 Euro pro Person). Sie finden nur bei klarem Himmel statt – ein unvergessliches Erlebnis!
Erlebnisse, die wir anbieten
Authentische lokale Erlebnisse
Kulinarische Entdeckungen abseits der Touristenrestaurants
Salgado Uncle’s Rice & Curry Versteckt in einer Seitenstraße der New Town serviert “Salgado Uncle” seit 30 Jahren das beste Rice & Curry der Region. Keine Speisekarte, keine Touristenposen – einfach authentische singhalesische Hausmannskost für 2-3 Euro pro Portion.
Morgendlicher Fischmarkt am Parakrama Samudra Um 6:00 Uhr morgens erwacht der kleine Fischmarkt am großen Stausee zum Leben. Fischer bringen ihren nächtlichen Fang – probieren Sie frisch gegrillten “Tilapia” direkt vom Boot (1-2 Euro).
Handwerkskunst und lokale Märkte
Traditionelle Palmblatt-Manuskripte In der Old Road gibt es noch einen der letzten Handwerker, der auf Palmblättern schreibt – eine 2000 Jahre alte Kunst. Lassen Sie sich Ihren Namen in singhalesischen Schriftzeichen verewigen (15-20 Euro).
Wochenmarkt jeden Mittwoch Der lokale Markt bietet nicht nur frische Produkte, sondern auch handgewebte Sarongs und authentische Ayurveda-Kräuter. Perfekt für kleine Souvenirs abseits der üblichen Touristenshops.
Spirituelle Erfahrungen
Teilnahme an Poya-Zeremonien An Vollmondtagen (Poya-Tage) finden in den örtlichen Tempeln besondere Zeremonien statt. Als respektvoller Besucher sind Sie oft willkommen – eine tiefe kulturelle Erfahrung.
Insider-Tipps für die perfekte Polonnaruwa-Erfahrung
Beste Fotospots und perfektes Timing
Goldene Stunde am Vatadage Der kreisförmige Vatadage-Tempel bietet die spektakulärsten Aufnahmen 30 Minuten vor Sonnenuntergang. Positionieren Sie sich an der Nordwestseite für das perfekte Licht.
Königspalast-Panorama Für Übersichtsaufnahmen steigen Sie auf die Ruinen des alten Audienzsaals – von hier haben Sie den besten Überblick über die gesamte Palastanlage.
Menschenmassen vermeiden
Geheime Zeiten: Die meisten Gruppentouren kommen zwischen 10:00-14:00 Uhr. Besuchen Sie die Hauptattraktionen entweder früh morgens (7:00-9:00 Uhr) oder am späten Nachmittag (16:00-18:00 Uhr).
Alternative Routen: Statt der Standard-Route beginnen Sie Ihre Tour am westlichen Ende beim Shiva Devale und arbeiten sich nach Osten vor – so bewegen Sie sich gegen den Touristenstrom.
Lokale Transportgeheimnisse
Fahrradverleih-Geheimtipp: Das “Green Bike Rental” hinter dem Archäologischen Museum vermietet gut gewartete Fahrräder für 5 Euro/Tag – perfekt für die Erkundung des weitläufigen Geländes.
Tuk-Tuk-Verhandlung: Nie den ersten Preis akzeptieren! Standard-Tarif für Kurzstrecken innerhalb Polonnaruwas: 100-200 LKR (0,50-1 Euro).
Geld sparen wie ein Einheimischer
Student-Rabatt: Mit internationalem Studentenausweis zahlen Sie nur 50% des Eintritts (auch für Erwachsene über 25 Jahre oft akzeptiert).
Kombinierte Tickets: Kaufen Sie das Combined Ticket für alle archäologischen Stätten der Region – 35% günstiger als Einzeltickets.
Kulturelle Sensibilität
Tempel-Etikette: Schuhe immer ausziehen, nicht den Rücken zu Buddha-Statuen kehren, keine Selfies mit Buddha-Figuren im Hintergrund.
Kleidungsregeln: Auch bei heißem Wetter immer Schultern und Knie bedeckt halten. Lokale Geschäfte verkaufen respektvolle Kleidung für 5-10 Euro.
FAQ
Für eine oberflächliche Besichtigung der Hauptattraktionen reicht ein Tag, aber ich empfehle mindestens 2-3 Tage für eine authentische Erfahrung. So haben Sie Zeit für die versteckten Schätze abseits der Standardroute und können das lokale Leben richtig kennenlernen.
Absolut! Die weitläufigen Ruinen sind perfekt für Kinder zum Erkunden. Besonders beliebt sind die Elefantenterrasse und der große Stausee. Planen Sie jedoch genügend Pausen und Schattenplätze ein – die Sonne kann intensiv sein.
Für authentische Erlebnisse empfehle ich Homestays in lokalen Familien (15-25 Euro/Nacht). Das "Samudra Guesthouse" direkt am See bietet den besten Blick, während das "Heritage Hotel" mehr Komfort für 40-60 Euro/Nacht bietet.
Technisch möglich, aber nicht empfehlenswert. Die lange Anfahrt (mindestens 5 Stunden von Colombo) lässt kaum Zeit für eine angemessene Erkundung. Übernachten Sie mindestens eine Nacht, um die magische Atmosphäre bei Sonnenauf- und -untergang zu erleben.
Ja, mehrere ATMs in der New Town akzeptieren internationale Karten. Dennoch sollten Sie immer Bargeld dabei haben, da viele lokale Anbieter und kleinere Restaurants nur Cash akzeptieren.